Für das beste Energiegesetz der Schweiz
18. Januar 2022

Für das beste Energiegesetz der Schweiz

Wenn die Glarner Landesgemeinde in den vergangenen Jahren aufsehenerregende Entscheide gefällt hat, haben ganz junge Rednerinnen und Redner eine entscheidende Rolle gespielt. So war es beim Stimmrechtsalter 16 und beim Entscheid für die drei Gemeinden. Und so war es im September dieses Jahres, als der 19-jährige Molliser Kaj Weibel im Ring auf dem Zaunplatz erfolgreich ein Verbot von Öl- und Gasheizungen beantragt hat.

Die NZZ hat zwei Tage nach der Landsgemeinde von nicht weniger als vom «Wunder von Glarus» geschrieben. Der Kanton Glarus hat seither das schärfste Energiegesetz der Schweiz und die «Glarner Nachrichten» nominieren dessen Gesicht als «Gesicht des Jahres».

Glarus als Pionierkanton

Kaj Weibel hat ein ehrgeiziges Ziel: «Glarus soll der erste klimaneutrale Kanton der Schweiz werden.» Glarus habe mit seinen einfachen politischen und überschaubaren topografischen Verhältnissen gute Voraussetzungen dafür, eine Pionierrolle einzunehmen. Die Klimabewegung habe ihn politisiert, sagt Weibel. Und seit der Matur im Jahr 2020 engagiert er sich im Verein «Klima-Glarus.ch». Mit den Leuten von der Glarner Klimabewegung habe er für die Vorbereitung seiner Landsgemeinderede ein starkes Team gehabt, berichtet Weibel.

«Ich war ziemlich nervös, als ich auf die Bühne gestiegen bin», sagt Kaj Weibel. «Ich habe mich sehr darüber gefreut, dass die Leute gemerkt haben, dass wir wirklich handeln müssen.» Er hoffe, dass sein Beispiel auch andere Junge motiviere, sich einzusetzen, wenn ihnen etwas unter den Nägeln brenne. «Die Landsgemeinde hat gezeigt, dass man etwas bewirken kann.»

Bei den Jungen Grünen, deren Co-Präsident Kaj Weibel ist, gebe es auf jeden Fall viele neue Mitglieder, sagt Weibel. Und viele hätten «Bock» sich für die Landratswahlen vom Mai aufstellen zu lassen.

Kaj Weibel absolviert jetzt gerade den zweiten Teil seines Zivildienstes auf der Abteilung Umwelt, Wald und Energie des Kantons. Im nächsten Jahr will er anfangen zu studieren. «Am ehesten Rechtswissenschaften», sagt er. Und neben dem Studium will er sich weiterhin im Kanton Glarus in der Politik einmischen. Etwa im Landrat, für den auch er im Mai kandidieren will.

Quelle: Die Südostschweiz / Glarner Nachrichten vom 31.12.2021

Bildquelle: Junge Grüne

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